Der mittelschwere Landskrone Rundweg im Ahrtal ist perfekt für Familienausflüge. Ein halber Tag reicht aus. Durch die halbschattige und schattige Streckenführung entlang an Weinbergen und Wäldern eignet sich der Landskrone-Rundweg sogar für Nachmittage. Auch wenn mehrere Ausgangsorte infrage kommen, ist doch Lohrsdorf ideal. Hier stehen genügend Parkplätze zur Verfügung, der Weg beginnt unmittelbar dahinter.
In östlicher Richtung begangen wartet schon nach kurzer Wegstrecke eine Sehenswürdigkeit. Die Waldkapelle Ziertheck war einst ein wichtiger Punkt der Aachen-Frankfurter Heerstraße. Ursprünglich stammte sie aus dem Jahr 1826, 1965 wurde sie durch ein neues Bauwerk ersetzt.
Weiter geht es im großen Bogen in ruhiger Natur erst nach Norden, dann nach Westen in Richtung zum Ahrweiler Weg. Freunde des Golfsports können im Golfclub Bad Neuenahr-Ahrweiler ihrem Hobby frönen. Hier führt der Landskrone-Rundweg vorbei. Wer sich auf dem Rundwanderweg stärken möchte, kann dies im dortigen Restaurant tun.
Bald zeigt sich zur rechten Hand ein Landgut, nach Gimmigen ist es nun nicht mehr weit. Grimmigen ist ein Ortsbezirk der Stadt Neuenahr-Ahrweiler. Es wurde erstmals 853 in einer Schenkungsurkunde erwähnt. In einigen ursprünglichen Teilen erhalten ist die Gimmiger Kapelle aus dem 12. Jahrhundert. Der direkte Landskrone-Rundweg führt jedoch am Rand Ortschaft vorbei.
Nun steigt der Landskrone-Rundweg in Serpentinen an, bis er zum Höhepunkt der Wanderung führt. Für die Besichtigung der geschichtsträchtigen Ruine sollte einige Zeit eingeplant werden. Dies gilt nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern auch für Familien mit Kindern. Bereits die Jüngsten lieben es, sich gedanklich und in ihren Spielen in alte Zeiten zu versetzen.
Die Landskrone ist eine Höhenburg aus dem Hochmittelalter. Sie war zur damaligen Zeit bedeutend in den Auseinandersetzungen zwischen den Stauern und den verfeindeten Welfen. Vom alten Nordzwinger und dem Rundturm von 1366 ist nur noch ein Mauerrest erhalten. Einst führten zwei Tore in die Burg, auch sie vergangen und vergessen. Die Ausgrabungen auf dem Areal sind jedoch noch nicht beendet.
Bereits lange, ehe die Burg Landskron errichtet wurde, hatten die Römer den wertvollen Aussichtspunkt über das Ahrtal entdeckt. Sie nutzen die frühere germanische Thingstätte, um sich gegen Angreifer zu schützen. Davon zeugen Funde, die 1919 auf dem Gelände gemacht wurden.
Eine mehr als abwechslungsreiche Geschichte zeugt davon, wie gefragt der Sitz dieser Burg war. Es war ein ständiges Hin und Her zwischen Welfen und Staufern, weltlichen Herren und der Herrschaft der Kirche. Mal wurde vererbt und getauscht, mal ging es alles andere als friedlich ab. Im 30-jährigen Krieg stand Landskron sogar unter schwedischer Besatzung.
Ein Großfeuer, das durch Blitzeinschlag entstand, vernichtete 1677 wichtige Teile der Burg. Sie wurden notdürftig repariert. Das mutwillige Ende der Burg kam nur wenige Jahre später. 1682 wurde sie auf Befehl von Wilhelm II. Herzog von Jülich zerstört. Spät erst, 1889, besannen sich die Verantwortlichen anders. Es wurde ein Verein zur Rettung der Landskrone gegründet. Nicht zuletzt waren es jedoch Kriegsgeschehnisse, ein weiterer Brand 1949 und das Erdbeben vom 1992, die Schäden verursachten.
Teilweise Sanierungsmaßnahmen fanden statt, die dazu beitrugen, dass der alte Charme der Burg noch immer wahrzunehmen ist. Mit diesen Eindrücken im Gepäck geht es wieder zum Ausgangspunkt zurück.