Als "Bacharacher Burgenweg" wird ein etwa 13 Kilometer langes Teilstück des Rheinburgenwegs bezeichnet. Er führt oberhalb des Rheins den Fluss entlang von Bacharach nach Oberwesel. Wer die zum Teil steilen An- und Abstiege bewältigt, der kommt auf der vierstündige Wanderung praktisch ununterbrochen in den Genuss atemberaubender Aussichten auf die zahlreiche Burgen und Schlösser der Region. Auf dem Bacharacher Burgenweg lässt sich unschwer nachvollziehen, warum die romantische Landschaft des Oberen Mittelrheintals zum UNESCO-Welterbe gehört.
Einen möglichen Startpunkt für den Bacharacher Burgenweg stellt der Bahnhof der Weinstadt dar. Bringen Sie aber ruhig etwas Zeit mit, um die mittelalterliche, gepflegt pittoreske Altstadt und die zahlreichen Baudenkmäler dieses "heimlichen Zentrums der Rheinromantik" zu erkunden.
Einmal aus Bacharach heraus, geht es steil hinauf zur hoch über dem Rhein thronenden Burg Stahleck. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut, Ende des 17. Jahrhunderts weitgehend zerstört und gut 200 Jahre später wieder aufgebaut. Heute fungiert sie als Jugendherberge mit öffentlich zugänglichem Bistro. Von hier aus hat man eine herrliche Aussicht auf das Rheintal und die Loreley.
Mit dem Orionsteig folgt nun der Aufstieg auf den Schieferfelsen oberhalb der Stadt zum Aussichtspunkt Heinrich-Heine-Blick. Er verläuft sehr steil und ist das einzige wirklich schwierige Stück auf dem Bacharacher Burgenweg. Gutes Schuhwerk ist hier Pflicht; bei Nässe oder gar Eis droht Absturzgefahr. Bei gutem Wetter und angesichts des grandiosen Rheinpanoramas, das sich vom Heinrich-Heine-Blick aus eröffnet, zeigt sich jedoch unmittelbar, dass der mühsame Anstieg sich definitiv lohnt.
Nach dem Orionsteig bleibt der Bacharacher Burgenweg überwiegend eben. Wenn Sie das Leimbachtal erreicht haben, ist die Straße von Bacharach nach Henschhausen zu überqueren. Wenn Sie den Burgenweg ein wenig abkürzen wollen, biegen Sie dann links in den zweiten Feldweg und verkürzen die Wanderung um etwa einen Kilometer. Allerdings laufen Sie dabei Gefahr, den Blücherblick zu verpassen. Seinen Namen verdankt dieser Aussichtspunkt der Tatsache, dass der preußische Feldmarschall 1814 hier seine Truppen gegen Napoleon sammelte und über den Rhein führte. Von hier aus genießt man einen herrlichen Blick auf die Burg Pfalzgrafenstein im Rhein, Kaub am gegenüberliegenden Ufer und die Burg Gutenfels darüber.
Der Bacharacher Burgenweg verläuft eine Weile an der Hangkante lang, vorbei an mehreren Aussichtspunkte wie dem Sauzahn und dem Pfalzblick. Sie überqueren zwei idyllische Flüsschen, den Elligbach und etwas später den Engebach. Nun folgen Sie ein kurzes Stück der Straße und erreichen schließlich die Jugendherberge Oberwesel. Sie passieren die im Mittelalter erbaute, im 17. Jahrhundert zerstörte, ab 1885 teilweise wieder aufgebaute und nach 1950 zum Hotel umfunktionierte Schönburg.
Von der Burg aus geht es hinunter nach Oberwesel. Auf dem kurzen Pfad über den Felsgrat der Elfenley heißt es gut aufpassen: Er bezaubert mit herrlichen Blicken auf die historische Altstadt und den Rhein - aber er ist schmal und ausgetreten und wie der Obersteig bei nasser oder eisiger Witterung nicht begehbar. Am Ortsrand von Oberwesel angekommen, führt der Abstieg von der Burg direkt zur sehenswerten Liebfrauenkirche aus dem 14. Jahrhundert. Vielleicht reizt es Sie zum Ausklang ja noch, ein Stück auf der Stadtmauer mit ihren vielen Türmen spazieren?