Mit seinen abwechslungsreichen Streckenführung auf 207 Kilometern in 4 Etappen ist der Nahe-Hunsrück-Mosel-Radweg noch immer ein echter Geheimtipp. Er verbindet über den Hunsrück die Flüsse Nahe und Mosel. Weil über die Hunsrückhöhen mehr als 1000 Höhenmeter zu überwinden sind, eignet sich der Radweg vor allem für geübte Radfahrer. Belohnt wird man mit unberührten Landschaften, entspannten Abfahrten und einzigartigen Sehenswürdigkeiten. Aber auch Weinliebhaber kommen auf ihre Kosten, denn der Radweg durch die namhaften Weinanbaugebiete von Nahe, Rhein und Mosel.
Die erste Etappe des Nahe-Hunsrück-Mosel-Radweges ist 69 km lang und startet in Bingen am Rhein. Die Stadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und es lohnt sich, vor der Abfahrt einige Sehenswürdigkeiten wie den Binger Mäuseturm, die Basilika und die Burg Klopp zu besichtigen. Die Route führt in Richtung Südwesten am Ufer der Nahe entlang. Bis Fischbach muss ein gleichmäßiger Aufstieg von von ca. 880 m bewältigt werden, der aber landschaftlich immer wieder neue, reizvolle Aussichten auf den Fluss und seine Umgebung bietet. Um unterwegs eine Pause zu machen, bietet sich ein Besuch der Kurstadt Bad Kreuznach an. Hier prägen pittoreske Fachwerk- und Brückenhäuser aus dem 15. Jahrhundert das Stadtbild. Aber auch die Kurstadt Bad Münster am Stein-Ebernburg oder das Heilbad Bad Sobernheim sind ideal für einen Zwischenstopp, um z.B. das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum anzuschauen oder die Weine aus dem Weinbaugebiet Nahe zu verkosten. Anschließend geht es über Kirn und Kallenfels zum Ziel der ersten Etappe, nach Fischbach mit seinem historischen Kupferbergwerk.
Auf der zweiten Etappe führt der Nahe-Hunsrück-Mosel-Radweg Richtung Westen durch das Naturschutzgebiet Hosenbachtal mit seinem bekannten Mittelalterpfad. Unterwegs bietet sich ein Abstecher zum St. Johannisberger Steinbruch an, der mit einem Skywalk in 120 m Höhe lockt. Von hier aus kann man eine spektakuläre Aussicht auf die Nahe genießen. Dann geht es weiter nach Herrstein an der Deutschen Edelsteinstraße, wo man den Schinderhannesturm besichtigen oder sich durch die schmalen Gässchen mit zauberhaften Fachwerkhäusern treiben lassen kann. Von Herrstein aus gilt es einen Anstieg bis zum höchsten Punkt des Nahe-Hunsrück-Mosel-Radweg zu bewältigen, die vom "Stumpfen Turm" markiert wird und einen überwältigenden Ausblick bietet. Entlang des Oberlaufs des Dhron führt der Weg nun durch das Naturschutzgebiet Hangbrücher nach Bischofsdhron und von dort zum Zielpunkt der zweiten Etappe, dem Luftkurort Morbach.
Mit 30 km ist die dritte Etappe des Radweges relativ kurz und einfach zu fahren. Wer möchte, schaut sich vor der Abfahrt die Stadt mit dem Archäologiepark Belginum, der Burgruine Baldenau und der Burg Hunolstein an. Auf dem Weg nach Neumagen lohnt sich außerdem ein Besuch der historische Ölmühle im Ortsteil Schmausemühle. Und auch danach gibt es auf der Strecke einiges zu entdecken, z.B. die Reinhardtsmühle bei der Siedlung Dörrwiese oder die an der Straße nach Hunolstein gelegene, hölzerne Walholzkirche aus dem 12. Jahrhundert. Eindrucksvoll sind zudem die Ruinen der Burg Hunolstein. Dem Flüsschen Dhron folgend erreicht man schließlich das Ziel der dritten Etappe - Neumagen-Dhron, den ältesten Weinort Deutschlands.
Auf seiner letzten Etappe hält der Nahe-Hunsrück-Mosel-Radweg besonders für Weinliebhaber einige Highlights bereit. Auf 57 km führt er an bekannten Weinorten wie Trittenheim an der Römischen Weinstraße, Klüsserath mit der Weinbauanlage Klüsserather Bruderschaft und Longuich vorbei. Auch der Besuch der Stadt Schweich am Meulenwald ist mit seinen Sakralbauten, dem Geibenhaus und der Molitorsmühle einen Besuch wert. Ihr Ende findet die letzte Etappe des Nahe-Hunsrück-Mosel-Radweg schließlich in der 2000 Jahre alten Stadt Trier, die mit der Porta Nigra, dem Trierer Dom und der als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichneten Altstadt viele Gründe für einen ausgedehnten Aufenthalt bietet.